Das Rauchen

Raucherakupunktur

Autor: Michael Noack

Raucherkarriere, nervöser Mensch, nikotinabhängiger, Dauernadeln, Tremor, Nervosität, Aggressivität, Kreislaufbeschwerden, Zigarette, Gewohnheit,  Nikotin, Nichtraucher
Kennen Sie diesen Spruch? "Es gibt nichts Leichteres, als mit dem Rauchen aufzuhören. Ich habe das in den letzten Jahren mindestens 20 mal gemacht."

Natürlich ist das Aufhören ja doch schwer, meist zu schwer, um es allein zu schaffen. Und es ist überhaupt kein Makel, wenn es beim ersten Mal nicht gleich klappt. Der Einschnitt in die normalem Körperfunktionen ist meist so gravierend, dass man es sich überlegen muss, ob man einem erkrankten oder alten Menschen empfehlen soll, mit dem Rauchen aufzuhören. Denn der Entzug benötigt häufig mehr Kraft, als jemand im Krankheitsfalle zur Verfügung hat.

Es gibt ja immer mal wieder diese markigen Typen, die behaupten, sie könnten einfach aufhören. Und bei manchen scheint das ja tatsächlich keine Schwierigkeit zu sein. Man sollte sich dabei vor Augen führen, dass ein sensibler, nervöser Mensch nach kurzer Raucherkarriere nikotinabhängiger sein kann, als so ein robuster Mensch.

Die Behandlung kann durch "normale" Nadelung in wöchentlichen Intervallen oder durch die Verwendung von Dauernadeln, die in der Regel 2 Wochen im Ohr verweilen, erfolgen. Bei guter Grundgesundheit ist die Dauernadel zu favorisieren, da sie durch den ständig vorhandenen Reiz im Ohr besonders wirkungsvoll ist.

Es ist sicher, dass die Ohrakupunktur in der Regel jede Entzugsfolge, wie: Tremor, Nervosität, Aggressivität, Kreislaufbeschwerden, Übelkeit usw. nimmt und es ist bewiesen, dass der behandelte Patient kein körperliches Bedürfnis nach einer Zigarette verspürt.

Aber es ist ebenso klar, dass ein "militanter" Raucher auch dann raucht, wenn die Zigarette nicht schmeckt. Schnupfen, Geschmacklosigkeit ...kein Hindernis.
Denn, so sagen die Raucher: - ohne Zigarette keine Entspannung, ohne Zigarette kein Genuss !
Rauchen ist auch eine starke Gewohnheit. Die Hände z.B. werden bei vielen Gelegenheiten zu "Gegenständen", die irgendwie im Weg sind, deren Bewegungen häufig Grund zur Verlegenheit sind und deren Gestikulation durch die Zigarette zu vermeintlich sinnvollen Handlungen mutieren. Wie elegant, selbstbewusst und alles in allem "stimmig" kommt sich vor, der in der Linken die Zigarette und in der Rechten das Sektglas hält. Und wie verloren ist er, wenn die Zigaretten ausgegangen sind und keine "Krücke" in Sicht ist.
Was ich sagen will: Rauchen ist nicht nur das Verlangen nach vegetativem Ausgleich durch das Nicotin, es ist dem Unsicheren eine Stütze beim Ringen um Selbstbewusstsein.

Es ist daher zwingend notwendig, dem Patienten diesen Umstand zu verdeutlichen und von ihm zu verlangen, dass er neben der Hilfe, die wir ihm leisten können, seinen eigenen Willen einbringt.
Ein Entzug wird auch mit Therapiebegleitung nur dann erfolgreich abgeschlossen, wenn er konsequent durchgeführt wird.
Man muss dem Patienten deutlich machen, dass er von der ersten Behandlung an NICHTRAUCHER ist (" Ich bin Nichtraucher!").

Eine direkte Begleitbehandlung mit homöopathischen Mitteln ist während der Dauernadelung nicht zwingend. Vorher oder nach Beendigung des Behandlungszyklusses, wenn sich z.B. nach einiger Zeit doch noch Entzugssymptome zeigen, kann eine homöopathische Behandlung jedoch durchaus angezeigt sein.

Die Behandlung nach dem Behandlungskonzept mit Dauernadeln wird in der Regel dreimal durchgeführt. Die erste Nadelung erfolgt beim Rechtshänder im linken Ohr. Sie wird nach 2 Wochen im rechten Ohr und nach nochmals 2 Wochen wieder im linken Ohr wiederholt .
In meiner Praxis hat es sich als fördernd erwiesen, jedes Mal vor dem Setzen der Dauernadeln eine "öffnende" Grundbehandlung (Behandlungsstrahl, Polster) in beiden Ohren vorzunehmen.
Der Behandler muss darauf bestehen, dass der Patient am Tag der Behandlung noch nicht geraucht hat. Das ist nicht nur deshalb wichtig, weil die Erleichterung, die die Akupunktur dem ja bereits im Entzug befindlichen Patienten gewährt, jetzt besonders wahrgenommen wird. Die wichtigen Punkte sind schwer oder nicht aufzufinden, wenn der Patient noch schnell vor der Praxis eine Zigarette gepafft und damit alle Symptome, die zur Widerspiegelung der relevanten Behandlungspunkte im Ohr führen würden, gerade eliminiert hat.

Sucht - Rauchen I2

Abb. Rauchen / Dauernadeln

Es werden folgende Punkte genadelt:
1. "Antiaggression " Der Punkt liegt auf dem Lobulus unterhalb der Incisura intertragica.
Er wird von unten nach oben in der Knorpel gestochen.
2. "Begierde" ; Der Punkt liegt im Schnittpunkt einer horizontalen Linie durch den Antiaggressionspunkt mit dem Ohrrand auf dem äußeren Rand des Lobulus.
3. ein Punkt im Lungenfeld in der unteren Concha. Hier muss ein virulenter Punkt im Bereich zwischen Schlundpunkt und Mageneingang, möglichst in der Nähe der Crus helixis) gesucht werden. Er zeichnet sich beim starken Raucher in der Regel durch besondere Einziehungen und starke Schmerzempfindlichkeit aus.
Er wird grundsätzlich näher am Schlundpunkt liegen , wenn es sich um einen Menschen handelt, der noch nicht lange raucht und mehr in der Nähe des Magenfeldes unterhalb der Crus helixis, wenn es sich um jemanden handelt, der schon sehr lange raucht.

Wenn eine Dauernadelung nicht angezeigt ist, werden folgende Punkte zusätzlich zur "Grundbehandlung" (Behandlungsstrahl und Polster) gestochen, wenn sie virulent sind.
Die Behandlung erfolgt dann ein mal wöchentlich. Es sind mindestens 5 Behandlungen notwendig.
Es sind folgende Punkte zu suchen und wenn sie gestört sind, zu behandeln:
Lunge (der richtige Punkt ist sorgfältig zu suchen), Atmungsbefehlspunkt, Polster, Sonne, Anti-Aggression, Vegetativum I, Shen-men, Frustration, Begierde

Sucht - Rauchen, Konzept II

Abb. Rauchen / begleitende Akupunktur

Eine begleitende, z.B. homöopathische Beeinflussung des Geschehens ist während der Behandlung normaler Weise nicht angezeigt. Wenn überhaupt, dann ist bestenfalls das Kauen von Prise zu gleichen Teilen gemischter, geraspelter Calmuswurzel und Süßholz ergänzend angezeigt. Das ist sehr gesund, weil leber- und gallenwirksam - und der Geschmack ist so dominierend, dass man sich den Genuss einer Zigarette dazu mit Sicherheit nicht vorstellen kann.
Sollten sich nach Beendigung des Behandlungszyklusses doch Entzugssymptome einstellen, ist eine ergänzende Behandlung jedoch angezeigt.
Die wichtigsten homöopathischen Mittel, die natürlich auf Grundlage der jeweiligen Symptomatik des Patienten ausgewählt werden, sind Staphisagria D 30 oder Tabacum D 30 bzw. D 200.

 

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Stand:  Donnerstag, 22. Februar 2024